Nach Einschätzung der Experten profitieren nicht alle Ballungsräume vom weltweiten Trend zur Verstädterung. Vielmehr öffnet sich schon bald die Schere zwischen Städten mit hoher und Städten mit niedriger wirtschaftlicher Attraktivität. Diese Entwicklung verläuft nach Einschätzung der Experten dynamisch, da sowohl auf der Gewinner- als auch auf der Verliererseite sich verstärkende Rückkopplungseffekte einsetzen: Unternehmen setzen bevorzugt auf attraktive Standorte, an denen sie qualifizierte Arbeitskräfte finden. Kommunen verfügen damit über Steuermittel, mit denen sie ihre Attraktivität ausbauen. Eine Sogwirkung geht von Hochschulstädten aus. Unternehmen finden dort qualifizierte Mitarbeiter und können gemeinsam mit den Hochschulen Forschungsprojekte aufsetzen. Zudem entwickelt sich im Umkreis attraktiver Hochschulen eine Start-up-Szene mit hohem Innovationspotenzial. Demgegenüber sind unattraktive Ballungsräume in einer Abwärtsspirale gefangen. Auch Migration kann das Problem nicht lösen. Im Gegenteil: Weil Migranten in wirtschaftlich schwachen Regionen keine Arbeit finden, besteht die Gefahr, dass sich die sozialen Probleme dort eher noch verschärfen.