Nach Ansicht der Experten werden viele Städte heute noch mit historischen Branchen in Zusammenhang gebracht, auch wenn diese heute kaum noch eine wirtschaftliche Bedeutung haben. So gelten Augsburg oder Bielefeld als Textilstädte, selbst wenn die Fertigung längst abgewandert ist. Beim Lübecker Marzipan oder bei den Nürnberger Lebkuchen verhält sich das anders. Die Produkte haben nicht nur überlebt, vielmehr sind die regionalen Spezialitäten Güter mit dauerhaft guter Konjunktur und hohen Wachstumschancen auf den Exportmärkten.
Der Expertenansicht folgend haben Städte und Ballungsräume mit einem starken Branchenfokus große Chancen, an Traditionen anzuknüpfen, wenn diese erfolgreich fortgeführt werden können. Umgekehrt müssen sich Ballungsräume neu erfinden, wenn der überkommene Branchenfokus nicht mehr in die Zeit passt und keine wirtschaftlichen Anknüpfungspunkte für die Zukunft zu finden sind. Das geteilte Meinungsbild der Experten zeigt: Ein Patentrezept für den richtigen Weg gibt es offensichtlich nicht.