Auch wenn der Motorisierungsgrad in Deutschland so hoch ist wie nie und auch in jüngerer Vergangenheit noch anstieg (im Jahr 2008 kamen 502 Autos auf 1.000 Einwohner - im Jahr 2013 waren 538 Autos pro 1.000 Einwohner unterwegs), gehen die Experten davon aus, dass das Auto im Mobilitätsmix der Zukunft an Bedeutung verliert. Mehr Autos bedeuten nicht mehr Mobilität, im Stadtverkehr kommen die Autofahrer kaum besser voran. Vor dem Verhaltenswandel steht ein Wertewandel, denn das Auto verliert als Statussymbol an Bedeutung und die Jugend denkt um: Noch vor wenigen Jahren brannten die jungen Menschen darauf, am 18. Geburtstag den Führerschein in Händen zu halten. Auto fahren war gleichbedeutend mit erwachsen sein. Heute interessieren sich immer weniger junge Menschen für den Führerschein, vor allem nicht in der Stadt, führen die Experten aus. Und wenn junge Städter den Führerschein machen, ist für sie der Besitz eines Wagens oft nachrangig. Sie wollen ein Auto nutzen. Selbst wenn sich der Motorisierungsgrad noch lange Zeit auf hohem Niveau bewegt, werden daher die Ballungsräume zukünftig mehr in Busse und Bahnen investieren. Nur eine Minderheit der Experten glaubt, dass sich Kommunen gegen eine Ökologisierung des Verkehrs stellen würden, wenn sie dadurch finanzielle Nachteile hinnehmen müssten oder Arbeitsplätze in Gefahr sähen.