Was wäre Paris ohne das jüdische Maraisviertel oder das Quartier asiatique, Hamburg ohne das Portugiesenviertel, London ohne Chinatown, New York ohne Little Italy? Während manche kulturelle und ethnische Enklaven im Reiseführer gerne als quirlig, dynamisch und pittoresk beschrieben werden, gelten andere Viertel, in denen sich ethnische Communitys eingerichtet haben, als soziale Brennpunkte, führen die Experten aus.
Dennoch fürchtet nur eine Minderheit der Experten, dass sich in ethnischen Enklaven Parallelgesellschaften entwickeln. Ein Problem der Enklaven besteht darin, dass die Migranten in ihren Gemeinschaften bevorzugt die Sprache ihres Herkunftslandes sprechen, was Verständigungs- und Bildungs-, aber vor allem Integrationsschwierigkeiten verschärft. Die Migranten bleiben dann unter sich. Kommunen sind den Experten folgend daher gut beraten, Sprachkurse für Migranten zur Pflicht zu machen. Auch die gezielte Unterstützung von Existenzgründern hilft, über (selbstständige) Erwerbstätigkeit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen - jenseits der jeweiligen Enklaven.