Den Experten folgend ist in der Wissenschaft und innerhalb der Konzerne das Best-Practice-Sharing bereits heute weit verbreitet. Die technische Frage der Informationsverbreitung ist über die Sharing-Plattformen und Wikis im Web 2.0 ebenfalls gelöst. Dass auch Kommunen auf diesen Zug aufspringen und ihr Wissen untereinander teilen, liegt daher sehr nahe. Der Nutzen des Best-Practice-Sharings ist am größten, wenn die Beteiligten mit offenen Karten spielen und beispielsweise den Einsatz von Finanzmitteln und personellen Ressourcen beziffern, so die Einschätzung der Experten. Zur Offenheit gehört auch, Irrwege und Fehler einzugestehen. In Zeiten der digitalen "Hypertransparenz", in denen überdies in den sozialen Medien ein hohes Maß an Aufgeregtheit herrscht, ist Best-Practice-Sharing gleichwohl mit Risiken behaftet, so die Experten. Denn Irrwege der öffentlichen Verwaltung bedeuten automatisch, dass Steuermittel nicht zielgerichtet ausgegeben worden sind. Der wohlmeinende Versuch, andere Kommunen vor Fehlern zu warnen, kann dazu führen, dass selbst geringfügige Fehler skandalisiert werden.