Bei der Ausweisung neuer Gewerbegebiete, beim Bau von Straßen - und erst recht, wenn es darum geht, neue Startbahnen, Stromtrassen und Tiefbahnhöfe zu errichten - regt sich heute der Bürgerprotest. Selbst gegen überwiegend positiv besetzte Maßnahmen wie den Bau von Schulen und Umgehungsstraßen oder den Ausbau des Personennahverkehrs gibt es Widerstände in der Bevölkerung. Dennoch ist die Mehrheit der Experten der Ansicht, dass Bürgerbeteiligung die Standardlösung für die Entscheidungsfindung in den Ballungsräumen der Zukunft darstellen sollte. Dabei können neue Kommunikations- und Partizipationskonzepte, wie Social-Media-Plattformen, dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis zu fördern und die unter Bürgern verbreitete Verhinderungsmentalität ("Die da oben machen, was sie wollen, also sind wir erst mal dagegen") zu verändern.
Eine Minderheit der Experten warnt jedoch vor einem zu hohen Maß an Partizipation und Mitgestaltung. Demnach müssten die Bürger in einem industriellen Kontext zwar Anspruch auf Transparenz und Partizipation haben. Aber auch die Industrie hat einen Anspruch auf Planungssicherheit und muss Pläne und Vorhaben zumindest im Anfangsstadium aus wettbewerbstaktischen Gründen geheim halten können.