Airbnb oder Uber sind nur der Anfang: Der Dienstleistungssektor steht nach Expertenmeinung kurz vor einem tiefgreifenden Wandel. Während Servicekonzepte nach heutiger Prägung noch zu einem großen Teil aus Gründen der räumlichen Nähe auf ein lokales oder regionales Umfeld zugeschnitten sind, werden sich aufgrund der Digitalisierung in Zukunft überregionale, zum Teil auch weltweit aktive Anbieter durchsetzen.
Die Kostenvorteile digital gesteuerter Großunternehmen können zu einem Konzentrationsprozess innerhalb der Dienstleistungsbranche führen: Dabei besteht die Möglichkeit, dass aus der Branche stammende, aber auch branchenfremde Serviceanbieter mit digitalen und skalierbaren Geschäftsmodellen lokale Anbieter verdrängen oder diese aufkaufen. Die einfache, ausführende Dienstleistungstätigkeit wie die Erbringung der Taxifahrt - oder im Fall einer sozialen Dienstleistung die häusliche Pflege - bleibt vor Ort. Die Steuerung der Dienstleistungseinsätze erfolgt über Algorithmen. Die Vermarktung der Dienstleistung obliegt einigen wenigen Konzern- oder Systemzentralen, die den größten Teil der Wertschöpfung für sich vereinnahmen werden. Gleichwohl sehen die Experten in der Digitalisierung auch ein hohes Potenzial für lokale Dienstleister, insbesondere für Serviceanbieter, die sich auf Nischenangebote spezialisiert haben. Z. B. können Bildungsträger oder Beratungsunternehmen dank digitaler Plattformen ihre Reichweite vergrößern.