Anfang 2017 startete "Glückauf Jugend Kohle für coole Projekte" mit einem Aufruf an alle Jugendzentren in den Bergbauregionen an Ruhr, Saar und Ibbenbüren. Gesucht wurden Projekte, die entweder zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern beitragen oder dem Erwerb sozialer Kompetenzen dienen.

Zahlreiche Einrichtungen nutzten ihre Chance: 283 Jugendzentren aus 69 Städten und Gemeinden reichten Anträge ein. Insgesamt fördern die RAG-Stiftung und die IG BCE über 400 Projekte mit je 2.018 Euro. Damit werden rund 14.000 Kinder und Jugendliche erreicht.

 

 

 


Projekte in der Kategorie "Fit für den Alltag" beschäftigten sich mit der Frage: Wie können Kinder und Jugendliche dabei unterstützt werden, ihr tägliches Leben selbst zu organisieren und sinnvoll zu gestalten?

In dieser Kategorie wurden 21 Prozent der Projekte eingereicht zu Themen wie Suchtprävention, Umgang mit digitalen und sozialen Medien sowie ausgewogene Ernährung. Bei Projekten zum demokratischen Zusammenleben trafen die Kinder und Jugendlichen Abgeordnete im Landtag, gründeten eine fiktive Partei oder lernten etwas über die demokratischen Grundwerte.

Darüber hinaus bauten sie beispielsweise unter Anleitung gemeinsam Spielgeräte, wie ein großes Spielauto aus Holz, lernten sich selbst zu verteidigen und kochten wie die Profis.


Nachhaltig einkaufen und kochen in Essen

Wo kommen eigentlich unsere Lebensmittel her?

Die Kinder der Jugendeinrichtung Freie Schule Essen e. V. konnten durch die Förderung von "Glückauf Jugend – Kohle für coole Projekte" den Weg der Lebensmittel vom Bauernhof bis auf unseren Tisch nachverfolgen. Über vier Monate besuchten insgesamt 30 Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren in Kleingruppen mit ihren Betreuern die Bauernhöfe in der Umgebung.

Dabei erfuhren sie, woher bestimmte Lebensmittel kommen und wie die Tiere auf den Höfen gehalten werden. Auf einigen Höfen durften die Kinder die Tiere auch streicheln und füttern. In den Hofläden kaufte die Gruppe frische Lebensmittel ein.

 

 

Eine Unterhaltung im Hofladen

 

Tiffany: "Da sind ja so viele Löcher und braune Flecken im Apfel."

 

Landwirtin: "In der Natur sehen die Äpfel eben nicht immer gleichmäßig aus, weil sie herunterfallen und Druckstellen bekommen oder kleine Würmer in den Apfel kriechen."

 

--> Große Augen und viel Gesprächsbedarf bei den Kindern...

Wer braucht schon so viel Verpackungsmüll?

Anschließend wurde das Erlebte auch noch einmal in der Einrichtung besprochen. Thema war dabei auch die Verpackung von Lebensmitteln, denn ein Großteil der Verpackung ist überflüssig und produziert nur Müll. Die Kinder erkannten, dass viele Lebensmittel aus dem Supermarkt unnötigerweise mehrfach verpackt sind. Beim Einkaufen achten sie deshalb auch nach dem Projekt auf möglichst wenig Verpackungsmaterial und trennen den Müll.

Gemeinsam mit der Kochkraft der Einrichtung bereiteten die Kinder aus den auf den Höfen gekauften Lebensmitteln leckere Gerichte zu. Viele Gemüsesorten, wie z. B. Steckrüben, lernten die Kinder so neu kennen und schätzen.

Bildergalerie: Erlebnisse auf dem Bauernhof

Bildergalerie: Erlebnisse auf dem Bauernhof

Bildergalerie: Erlebnisse auf dem Bauernhof

Neues Wissen wird gefestigt

Die Kinder waren begeistert von den vielen neuen Erfahrungen. Das Projekt hat ein Umdenken bei den Teilnehmern bewirkt und ihnen ihre Umwelt näher gebracht.

Außerdem ist das Thema "Nachhaltige Ernährung" seitdem fester Bestandteil im Programm der Einrichtung. Weitere Informationen zur Freien Schule Essen e. V. finden Sie hier.


Thema "Wohnen und Leben" in Gelsenkirchen

 

Spielerisch Fähigkeiten des Alltags erlernen

Die Evangelische Jugend Rotthausen hatte sich ein Projekt zum Thema "Lebenspraxis" überlegt: Über einen Zeitraum von knapp vier Monaten sollten 15 Kinder zwischen 7 und 10 Jahren wichtige Arbeiten im Rahmen der Haushaltsführung, wie Bügeln und Kochen, den Umgang mit Geld, Erste Hilfe und vieles mehr erlernen.

Was gehört alles zur Haushaltführung dazu?

  • Wäsche sortieren und die Waschmaschine bedienen
  • Das richtige Reinigungsmittel auswählen
  • Mit einem Bügeleisen bügeln
  • Knöpfe annähen, mit den Fingern häkeln, flechten und basteln
  • Mahlzeiten selbst zubereiten

Von Taschengeld bis Erste Hilfe

Beim gemeinsamen Besuch des Drogeriemarktes beschäftigen sich die Kinder auch mit Körperpflege und dem Vergleichen von Preisen: Wie viel und wofür gebe ich mein Taschengeld aus?

Am Weltkindertag lernten die Teilnehmer etwas über Kinderrechte.

Ein weiterer Höhepunkt war der Erste-Hilfe-Kurs. Dabei durften die Kinder einen Krankenwagen von innen besichtigen und jeder, der wollte, konnte einmal auf der Trage Probe liegen.

Bildergalerie: Impressionen aus dem Erste-Hilfe-Kurs

Bildergalerie: Impressionen aus dem Erste-Hilfe-Kurs

Bildergalerie: Impressionen aus dem Erste-Hilfe-Kurs

Bildergalerie: Impressionen aus dem Erste-Hilfe-Kurs

Bildergalerie: Gemeinsame Mahlzeiten schmecken noch besser

Bildergalerie: Vorbereitung für das "Eltern-Dinner"

Bildergalerie: Vorbereitung für das "Eltern-Dinner"

Ein Drei-Gänge-Menü für die Eltern

An fast jedem der Projekttage bereitete die Gruppe gemeinsam eine Mahlzeit zu: vom gesunden Pausenbrot, über Salate, Spaghetti Bolognese, Fantakuchen und andere Leckereien für jeden war etwas dabei.

Mit selbst gebastelten Einladungskarten luden die Kinder ihre Eltern zum Abschlussessen ein. Der Tisch wurde schön gedeckt und für alle ein tolles Menü gekocht.

 

Neue Stärken direkt im Alltag einsetzen

Alle Teilnehmer konnten bei dem Projekt Fähigkeiten erlernen, die im Alltag sehr hilfreich sind. Bei allen Aktionen stand immer der Spaß im Vordergrund. Niemand wurde ausgelacht, wenn er etwas noch nicht wusste oder konnte. So wurden die Kinder zu einem Team.

Weitere Informationen zur Evangelischen Jugend Rotthausen gibt es auf ihrer Website.


Möbel aus Paletten bauen in Hagen

 

 

 

 

 

Lange angedachtes Projekt endlich verwirklicht

Seit einiger Zeit wünschten sich die Kinder und Jugendlichen des Jugendzentrums Qube bereits neue Möbel zum Chillen und Spielen. Durch die Förderung konnte dieses Projekt nun gemeinsam angegangen werden.

Insgesamt 12 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 20 Jahren machten sich daran, zwei Sessel, eine Eckcouch und eine Couch mit zusätzlicher Ablage zu bauen. Die handwerklichen Aufgaben verteilten die Teilnehmer selbstständig. So konnte jeder seine Fähigkeiten bestmöglich einbringen.

Wie baut man eigentlich Möbel aus Paletten?

Schritt 1: Umriss aufzeichnen

Schritt 2: Paletten abmessen und zusammenlegen

Schritt 3: Paletten möglichst gerade zurechtsägen

Schritt 4: Abstehende Holzstücke abfeilen

Schritt 5: Einzelteile zusammensetzen und festschrauben

Bildergalerie: Wie Möbel aus Paletten entstehen

Bildergalerie: Wie Möbel aus Paletten entstehen

Bildergalerie: Wie Möbel aus Paletten entstehen

Gemeinsam das eigene Umfeld gestalten

Für den Bau war ebenso handwerkliches Geschick, wie auch Zeitmanagement und Teamwork gefordert. Die Kinder und Jugendlichen setzten eigenständig den Zeitplan auf. So konnten sie die Möbel schließlich planmäßig fertigstellen.

Durch das Projekt beteiligten sich die Teilnehmer aktiv an der Gestaltung ihres Jugendzentrums.

 

 

Die fertigen Möbel wurden direkt eingeweiht – Sitztest bestanden!


Kochkurs in Saarbrücken

Schon mal ein Burgerbrötchen selbst gebacken?

Die Kinder und Jugendlichen des Jugendzentrums Folsterhöhe können diese Frage jetzt mit "Ja" beantworten.

Beim Projekt "In- und Outdoor Cooking 117" stand gesundes und vielfältiges Kochen im Zentrum. Einerseits sollten die Gerichte dabei preiswert und selbst zubereitet sein, andererseits sollte der Spaß am Kochen nicht zu kurz kommen.

Und das hat geklappt: Ein gelernter Bäcker und Koch zeigte den Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 21 Jahren, dass man zum Kochen keine Fertigprodukte braucht.

Die Kinder und Jugendlichen waren schnell überzeugt: So leckere Mahlzeiten wollten alle gerne häufiger kochen.

"Lecker, das müssen wir öfter machen!"

Kochtalente entdecken

Viele Teilnehmer zeigten bei dem Kurs sehr viel Ruhe und Disziplin. Talente wurden auf einmal deutlich sichtbar: Mancher hatte ein gutes Gespür für Garzeiten und das ausgewogene Würzen von Saucen.

Solche Erfolgserlebnisse und die leckeren Ergebnisse waren die beste Belohnung.

Das gemeinsame Einkaufen, Tisch decken und Essen gab den Kindern und Jugendlichen eine Alltagsstruktur, die viele aus ihren Familien nicht kennen.

Schmackhafte Ergebnisse förderten das Selbstbewusstsein

Die Kinder und Jugendlichen erhielten durch das Projekt die Möglichkeit, sich zu beteiligen und auszuprobieren. Die Gruppe wuchs als Gemeinschaft zusammen. Vor allem freuten sich die Teilnehmer über die positiven Reaktionen der anderen, wenn diese etwas von ihnen Gekochtes probierten.

Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer ein selbst erstelltes Kochbuch.


RAG-Stiftung
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