Anfang 2017 startete "Glückauf Jugend Kohle für coole Projekte" mit einem Aufruf an alle Jugendzentren in den Bergbauregionen an Ruhr, Saar und Ibbenbüren. Gesucht wurden Projekte, die entweder zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern beitragen oder dem Erwerb sozialer Kompetenzen dienen.

Zahlreiche Einrichtungen nutzten ihre Chance: 283 Jugendzentren aus 69 Städten und Gemeinden reichten Anträge ein. Insgesamt fördern die RAG-Stiftung und die IG BCE über 400 Projekte mit je 2.018 Euro. Damit werden rund 14.000 Kinder und Jugendliche erreicht.

 

 

 


Wie kann man Jugendlichen den Übergang von der Schule in die Berufswelt erleichtern? Und welche Hilfestellungen benötigen sie, damit der Jobeinstieg gelingt?

5 Prozent der eingereichten Projekte von Jugendeinrichtungen im Ruhrgebiet, Saarland und Ibbenbüren gingen diesen Fragen auf den Grund, darunter Bewerbungstrainings, handwerkliche Projekte, Workshops zur Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Computer- und Technikkurse, Medienprojekte und Radiocamps.


Radio-Feriencamp in Essen

"Was machen Sie eigentlich an Halloween?"

Diese Frage schallte den Hörern von Radio Essen am 29. Oktober 2017 entgegen, wenn man Radio Essen eingeschaltet hatte. Damit startete die Halloween-Sendung, die im Rahmen des Ferienprojektes "Radio-Feriencamp" entstanden war.

Der Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e. V. (VKJ) bot gemeinsam mit Radio Essen 14 Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren die Möglichkeit, in die Arbeit eines Redakteurs und Moderators hineinzuschnuppern.

 

 

Nachwuchs-Redakteure und -Moderatoren übernehmen das Studio

Die Jugendlichen lernten alles, was man für die Erstellung einer einstündigen Radiosendung so braucht:

  • Interviews führen
  • Mit dem Aufnahmegerät umgehen
  • Texte schreiben
  • Tonaufnahmen schneiden
  • Eine Sendung moderieren

Jugendliche schauten Profis über die Schulter

Nicht nur Technik war für die Erstellung der Sendung zum Thema "Halloween" wichtig, sondern auch die Fähigkeit auf Menschen zuzugehen. Dafür vermittelte die freie Journalistin und Hörfunkmoderatorin Anne Schweizer das notwendige theoretische Wissen.

Die Jugendlichen besuchten auch das Studio von Radio Essen. Beim Einsprechen der Sendung am letzten Tag kam jeder Teilnehmer zu Wort und erhielt individuelles Feedback zu Betonung und Sprechgeschwindigkeit.

Beitrag "Halloween feiern" (Radio Essen, 29.10.2017):

Meike, 14 Jahre: "Ich möchte auf jeden Fall später beim Radio arbeiten."

Talente werden weiterhin gefördert

Anne Schweizer war von zwei talentierten Jugendlichen besonders begeistert. Gemeinsam mit Chefredakteur Christian Pflug möchte sie ihnen nun ermöglichen, Teil der "Jungen Redaktion" von Radio Essen zu werden. So können die Jugendlichen langsam in der Medienwelt Fuß fassen.

Das Interesse am Radio-Feriencamp war riesig, insgesamt meldeten sich 50 Jugendliche an. Daher sollen ähnliche Projekte zu Praxiserfahrungen auch weiterhin durchgeführt werden.

Outtakes und Verabschiedung (Radio Essen, 29.10.2017):


3D-Druck in Voerde

Faszination in 3D

Das Jugend- und Kulturzentrum Stockumer Schule bietet regelmäßig medienpädagogische Projekte an. Die Jugendlichen, die die Einrichtung besuchen, interessieren sich sehr für die Arbeit mit Computern.

Daraus entstand die Idee, ein Projekt zum Thema "3D-Druck" mithilfe der Förderung durch "Glückauf Jugend — Kohle für coole Projekte" zu starten.

 

Unterstützung durch die Profis

In Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen wollte das Jugendzentrum bei den Projektteilnehmern Interesse für eine mögliche berufliche Ausrichtung wecken. Viele der Jugendlichen stehen aktuell kurz vor ihrem Schulabschluss.

Das Projekt wurde durch einen Mitarbeiter des Fachbereichs Fertigungstechnik der Universität begleitet. So hatten sechs junge Leute zwischen 12 und 27 Jahren die Möglichkeit, mit einem 3D-Drucker zu arbeiten.

Wie funktioniert eigentlich 3D-Druck?

Beim dreidimensionalen Drucken werden Objekte zunächst am Computer entworfen und anschließend schichtweise mit Hilfe von festen oder flüssigen Materialien gedruckt. Es entsteht ein fester Körper. Für den 3D-Druck werden unterschiedliche Stoffe wie beispielsweise Kunststoff oder Metall verwendet.

Im Jugendzentrum kommt ein Filament-Drucker zum Einsatz. Weitere additive Fertigungsanlagen sind Laser-Sinter-Anlagen und Laser-Strahlschmelzanlagen.

Erst am Bildschirm bauen, ...

Bei einem ersten Treffen lernten die Teilnehmer die notwendige CAD-Software kennen, mit deren Hilfe dreidimensionale Objekte am Computer entworfen und gebaut werden können.

Mit diesen kostenlosen Software-Programmen konnten die Jugendlichen arbeiten. Im Anschluss hatten sie zwei Wochen Zeit, um Zuhause und im Jugendzentrum zu experimentieren und erste eigene Objekte zu kreieren.

 

... dann Schicht für Schicht drucken

An einem Workshop-Wochenende wurde dann der 3D-Drucker im Jugendzentrum zusammengebaut und aufgestellt. Die Jugendlichen erstellten direkt die ersten kleineren Drucke.

Seit dem Einführungswochenende steht der 3D-Drucker den Jugendlichen zu den Öffnungszeiten zur Verfügung. Seither hat die Begeisterung bei ihnen nicht nachgelassen: Es wird im Internet recherchiert, ausprobiert, diskutiert und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.

Bildergalerie: Die ersten 3D-Drucke der Teilnehmer

Bildergalerie: Die ersten 3D-Drucke der Teilnehmer

Bildergalerie: Die ersten 3D-Drucke der Teilnehmer

Bildergalerie: Die ersten 3D-Drucke der Teilnehmer

Bildergalerie: Die ersten 3D-Drucke der Teilnehmer

Bildergalerie: Die ersten 3D-Drucke der Teilnehmer

Einblick in die wissenschaftliche Arbeit

Abschließend besuchte die Gruppe den Fachbereich Fertigungstechnik an der Universität Duisburg-Essen.

Dort konnten die Jugendlichen die Labore besichtigen, die verschiedenen Arten des 3D-Drucks kennenlernen und sich über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in diesem Bereich informieren.

Die Teilnehmer waren so begeistert vom 3D-Druck, dass das Jugendzentrum das Projekt auch in Zukunft fortführen möchte. Weitere Informationen dazu hier.


Schmieden und Metalle gießen in Duisburg

Harte Arbeit mit Feuer und Metall

Mit einem besonderen Handwerk beschäftigten sich 12 Jugendliche von 12 bis 16 Jahren fast ein halbes Jahr lang: Der Förderverein der Schule Kopernikusstraße in Duisburg bot zusammen mit einem Museumspädagogen eine Schmiede- und Metallgieß AG an. Die Jugendlichen waren so begeistert, dass sie regelmäßig freitagnachmittags nach dem Schulunterricht bei Wind und Wetter draußen arbeiteten.

 

Schritt für Schritt zum Schmuckstück

Um das Metall gießen zu können, musste ein selbstgebauter "Mini-Hochofen" auf Temperaturen von über 1.000 Grad gebracht werden. Dazu hackten die Jugendlichen Holz und machten Feuer. Danach mussten sie sich in Geduld üben: Zu große Holzstücke durften nicht zu früh aufgelegt oder damit die lodernden Flammen erstickt werden.

Doch nicht nur der Ofen musste vorbereitet werden. Größere Metallteile wurden mühselig zerkleinert, damit sie in den Tiegel passten und geschmolzen werden konnten.

Nach dem Gießen ist vor dem Feilen

Ein weiterer wichtiger Arbeitsschritt war das Vorbereiten der Formen. Dazu wurden Holzrahmen mit Formsand vorbereitet, in die das flüssige Metall gegossen wurde. Die Teilnehmer stellten so Messer, Münzen, Broschen und vieles mehr her.

Eine Überraschung folgte zum Schluss: Die mühevolle Arbeit begann erst nach dem Metallgießen. Die gegossenen Stücke mussten von den Jugendlichen noch gesägt, gefeilt und poliert werden – hier galt es Durchhaltevermögen und Genauigkeit zu beweisen.

Handwerkliches Geschick und Ausdauer gefragt

Mit der spürbaren Hitze und der unmittelbaren Arbeit mit Feuer wuchs auch der Respekt und das Verantwortungsbewusstsein der Jugendlichen. Der direkte Einblick in eine klassische Handwerksarbeit war für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis. Die größte Belohnung war es, zum Schluss ein selbstgemachtes Schmuckstück in den Händen zu halten.


RAG-Stiftung
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