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Zukunftsstudie RAG-Stiftung

Grußwor t Dr. Werner Mül ler   /   7 Wir bewegen uns in Zeiten eines einschneidenden globalen Wandels. Phänomene wie Globalisierung, Digitalisierung und Ökologisierung beschleunigen nicht nur Veränderungen in der Wirtschaft, sie verändern auch Lebensräume von Menschen. Damit stellt sich die Frage nach der Attraktivität und Aufstellung von Ballungsräumen neu. Anlass genug, sich mit den Chancen und Risiken des Wandels im Ruhrgebiet erneut und umfassend auseinanderzusetzen. Es kommt hinzu: Das Ende des Steinkohlenbergbaus ist eine Zäsur für die Menschen im Ruhrgebiet und an der Saar. Eine erfolgreiche Ära der Industrie- geschichte geht endgültig zu Ende. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben in den vergangenen Jahrzehnten große Kraftanstrengungen unternommen, den Strukturwandel an der Ruhr und an der Saar sozial zu gestalten. DIE M ENSCHEN BRAUCHEN PERS PEKT I V EN FÜR IHRE I N D I V IDUEL LE ZUKUNF T Das Versprechen „Niemand fällt ins Bergfreie“ wurde hunderttausendfach eingelöst. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, die Zahl der Mitarbeiter des Steinkohlenbergbaus stetig abzubauen, ohne soziale Dammbrüche herbeizuführen. Das ist ein großer Erfolg. An anderen Stellen tritt das Ruhrgebiet jedoch noch auf der Stelle. Es nutzt die Potenziale noch ungenügend, über die es zweifelsohne verfügt. Neue Branchen sind entstanden, bislang aber ohne so viel Kraft zu entfalten, die Arbeitsplatzverluste im Bergbau, bei dessen Zulieferern und anderen Schlüsselindustrien zu kompensieren. Im Revier findet sich die dichteste Hochschullandschaft Deutschlands, ein Übergang dieses Wissens in die regionale Wirtschaft findet aber kaum statt. Oder, ganz nah an der Lebenswelt der Menschen: In den meisten deutschen Ballungsgebieten ächzen die Menschen über hohe Mieten, während es im Ruhrgebiet noch überall bezahlbaren Wohnraum gibt. RAG-St i f tung-Zukunf tsstudie


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