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Zukunftsstudie RAG-Stiftung

Methodik und Megat rends  /  144 METHODIK UND VORGEHEN DE R ANS AT Z Wie sich das Ruhrgebiet und das Saarland als ehemalige Bergbauregionen in den nächsten 10 bis 20 Jahren entwickeln werden, wird nicht allein von heutigen Standortfaktoren und Strukturen beeinflusst. Vielmehr hängt die weitere Entwicklung dieser Regionen maßgeblich davon ab, welche Antworten sie auf die Herausforderungen der globalen Megatrends finden werden. Deshalb geht die Zukunftsstudie der RAG-Stiftung bei der Untersuchung, wie sich das Ruhrgebiet weiterentwickeln wird, von einer globalen Perspektive aus. Die Untersuchung stellt Megatrends mit Fokus auf das Jahr 2025 und globale Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in den Mittelpunkt und bringt sie mittels eines deduktiven Ansatzes in einen regionalen Bezug. Darüber hinaus formuliert die Zukunftsstudie konkrete Handlungsempfehlungen für eine Weiterentwicklung des Ruhrgebiets zu einer lebenswerten Region. Durch den gewählten Ansatz erhält die Außenperspektive eine besondere Bedeutung. Folglich überwindet die Studie den Echo-Raum des Ruhrgebiets. Die Studie bedient sich der Delphi-Methodik. Lediglich die potenzielle Entwicklung des Saarlandes wird aus Gründen der mangelnden Vergleichbarkeit mit dem Ruhrgebiet und mit anderen Metropolregionen nicht nach der Delphi-Methodik betrachtet, sondern im Rahmen eines gesonderten Kapitels am Ende des Studien- bandes behandelt. DI E D E LPHI -ME THODIK Bei der Delphi-Methodik handelt es sich um eine anerkannte sozialwissenschaftliche Methode, die in den 1950er-Jahren von der amerikanischen Denkfabrik RAND Corporation entwickelt wurde, um in Anlehnung an das Orakel von Delphi langfristige Entwicklungen zu prognostizieren. Die Delphi-Methodik geht nach einem systematischen, mehrstufigen Befragungsverfahren vor. Bei der grundsätzlichen Vorgehensweise bewerten Experten üblicherweise in zwei Abfragerunden Hypothesen hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des Zeitraums des Eintreffens. Nach jeder Runde erhalten die Teilnehmenden eine Zusammenfassung der Gruppenergebnisse und werden aufgefordert, ihre ursprünglichen Antworten vor diesem Hintergrund entweder zu bekräftigen oder zu revidieren. Dadurch nimmt die Bandbreite der Voraussagen stetig ab. In der Summe entsteht ein sehr präzises und konsistentes Bild. Gleichzeitig verhindert das Verfahren, dass die Meinungsführerschaft einzelner Personen oder Gruppen das Ergebnis verzerrt. RAG-St i ftung-Zukunf tsstudie


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