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Zukunftsstudie RAG-Stiftung

RAG-St i f tung-Zukunf tsstudie Die Ergebnisse im Einzelnen  /   116 THESE 6 2 Szenario 1: In Zukunft werden Ballungsräume eine attraktive und vitale Hochschullandschaft nur dann sicherstellen, wenn sie ihren Mitteleinsatz auf die Förderung von Eliteuniversitäten mit internationaler Strahlkraft fokussieren und die übrigen Hochschulen als „Volksbildungsinstitutionen“ organisieren. Oder Szenario 2: In Zukunft werden Ballungsräume eine attraktive und vitale Hochschullandschaft nur dann sicherstellen, wenn sie ihren Mitteleinsatz auf möglichst viele Hochschulen mit vergleichbarer Qualität verteilen, um vielen Schulabgängern eine Hochschulausbildung in ihrer unmittelbaren Nähe anzubieten. Ergebnis 56 Prozent halten es für wahrscheinlich und 11 Prozent sind sich sicher, dass die Ballungsräume auf eine eher breite finanzielle Förderung ihrer Hochschullandschaft setzen werden. Dagegen schließt sich ein Drittel der Experten der These an, dass die Ballungsräume in Zukunft eine attraktive Hochschullandschaft nur sicherstellen können, wenn sie hauptsächlich Eliteuniversitäten finanziell fördern und die übrigen Hochschulen als „Volksbildungsinstitutionen“ organisiert sind. 7 Prozent davon halten dies für sicher, 25 Prozent für wahrscheinlich. Expertenmeinungen Eliteuniversitäten holen Spitzenforschung wieder zurück an die Universitäten und bilden erstklassige Nachwuchswissenschaftler aus. Dennoch taugt für die Mehrheit der Experten die schwerpunkt- mäßige Förderung der Eliteuniversitäten nicht als Modell für Ballungsräume. Für die Kritiker führt eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Hochschullandschaft in Summe zu einem Qualitätsverlust, den auch die Vorteile der Eliteuniversitäten nicht aufwiegen können. Die Befürworter des Konzepts, die Eliteuniversitäten zu fördern, verweisen darauf, dass der Begriff Eliteuniversität in Deutschland vielfach noch negativ belegt sei. In den Tiefeninterviews bekunden die Experten, dass die Frage der Ausrichtung der Hochschullandschaft nicht mit einem „Entweder-oder“, sondern einem „Sowohlals auch“ beantwortet werden sollte. / 62 Welches Szenario halten Sie für wahrscheinlicher? A 7 % B 26 % 56 % 11 % C D A / Szenario 1 7 % B / eher Szenario 1 26 % C / eher Szenario 2 56 % D / Szenario 2 11 %


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